Herzlich willkommen bei der Niedersächsischen
Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V.
Seit über 40 Jahren setzen wir uns engagiert für die Rechte, Anliegen und die kulturelle Vielfalt von Sinti und Roma in ganz Niedersachsen ein. Gegründet im Jahr 1983 und institutionell gefördert vom niedersächsischen Sozialministerium, stehen wir Ihnen mit einem erfahrenen Team aus Kultur- und Sozialberatern, Juristinnen, Juristen und weiteren Experten als vertrauensvolle Anlaufstelle zur Seite.
Unsere Leistungen im Überblick:
Unsere Ziele:
Die Niedersächsische Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. fungiert seit 1984 als Community-basierte Beratungsstelle und Interessenvertretung. Von der Beratungsstelle angeboten werden Einzelfallberatungen für Sinti und Roma im sozialen und rechtlichen Bereich.
Das Ziel ist dabei die Verbesserung der sozialen Lage, die Durchsetzung rechtlicher Ansprüche und der Abbau von Diskriminierungen. Die Arbeit besteht dabei insbesondere in der Mittlerfunktion zwischen Betroffenen und Behörden und Institutionen.
Die Beratungsstelle für Sinti und Roma e.v. berät Sie zu unterschiedlichen Themen und Bereichen. Das Team arbeitet dabei eng mit anderen Institutionen und Behörden zusammen.
Um die Situation der Sinti und Roma in Niedersachsen dabei ganzheitlich zu verbessern, setzen wir uns daher für ein vielfältiges und respektvolles Miteinander ein! Wir sprechen uns dabei klar gegen jegliches rassistisches oder diskriminierendes Verhalten aus!

Mario Franz, Ricardo Tietz, Jill Strüber, Ron Terveen
Mit Haltung gegen Antiziganismus in Verwaltung und kommunaler Praxis
Mit dem Bildungsprojekt „Mit Haltung gegen Antiziganismus in Verwaltung und kommunaler Praxis“ setzt der Niedersächsische Verband Deutscher Sinti e.V. ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Ziel des Projekts ist es, Mitarbeitende in Verwaltungen, kommunalen Einrichtungen und öffentlichen Institutionen für die Geschichte, Lebensrealitäten und Rechte von Sinti und Roma zu sensibilisieren und eine diskriminierungsfreie, respektvolle Verwaltungspraxis zu fördern.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase ab Anfang 2024 wird das Projekt auch künftig fortgeführt. In Kooperation mit dem Institut der Didaktik der Demokratie und dem Institut für Bildung, Forschung, Qualifizierung gGmbH, gefördert durch das Bundesprogramm Demokratie leben!, konnte das Programm im zweiten Halbjahr 2025 nach intensiver Überarbeitung und Aktualisierung fortgesetzt werden.
Im August und September fand in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Sozialdienst Hannover (KSD) ein dreitägiger Workshop in der Gedenkstätte Ahlem statt. Unser Dozierendenteam wurde dabei von dem Neurowissenschaftler Jakob Arnold fachlich unterstützt. Herr Arnold wird künftig dem interdisziplinären Wissenschaftsteam des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e.V. angehören und das Projekt mit seiner Expertise weiter begleiten.
Im Anschluss nahmen die Mitarbeitenden der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung am Programm teil, und zum Jahresende wird die Zentrale Polizeidirektion Hannover ebenfalls an einem Workshop in der Gedenkstätte Ahlem mitwirken.
Die Niedersächsische Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. begleitet das Bildungsprojekt fachlich und inhaltlich. Aus über 40 Jahren Beratungsarbeit fließen anonymisierte Fallbeispiele in die Seminare ein. Diese dienen als praxisnahe Anschauungsmaterialien und veranschaulichen, wie subtil und strukturell Diskriminierung in institutionellen Kontexten auftreten kann.
Ein wesentliches Ergebnis der bisherigen Projektarbeit ist die Entwicklung eines kompletten modularen Bildungsprogramms, das aus der Community selbst erarbeitet wurde. Es vereint historische, gesellschaftliche und psychologische Perspektiven und bietet eine nachhaltige Grundlage für die Bildungsarbeit gegen Antiziganismus in Niedersachsen. Ein zentraler Bestandteil dieses communitybasierten Bildungsprogramms ist das vom Präsidenten des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e.V. entwickelte Modell der Z-Projektion. Dieses Analyseinstrument dient der Identifikation und Dekonstruktion von Diskriminierung gegenüber Sinti wie auch Roma und versteht sich als wissenschaftlich fundierte Ergänzung zum Begriff des Antiziganismus. Das Modell wurde im September dieses Jahres erstmals wissenschaftlich evaluiert und hat sich als innovatives Werkzeug in der Bildungsarbeit bewährt.
Mit dem Projekt möchten wir langfristig dazu beitragen, Wissen, Haltung und Verantwortungsbewusstsein in Verwaltung und Zivilgesellschaft zu stärken – für ein Niedersachsen, das sich aktiv gegen Antiziganismus und für eine offene, solidarische Gesellschaft einsetzt.
Kontakt und Teilnahme
Interessierte Institutionen, die an diesem Bildungsprogramm teilnehmen möchten, können sich gerne an die Niedersächsische Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. wenden. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@sinti-verband-niedersachsen.de oder direkt unsere Bildungsreferentin Jill Strüber unter jill.strueber@sinti-verband-niedersachsen.de.
Siro 3.0 Runder Tisch
Historischer Start der Auftktveranstltung des Runden Tisches SiRo 3.0 in Hannover. Am 19. August 2025 fand im Neuen Rathaus Hannover ein Ereignis statt, das nicht nur für die Sinti- und Roma-Communities in Niedersachsen, sondern auch weit darüber hinaus von großer politischer und historischer Bedeutung ist: Die feierliche Eröffnung des „Runden Tisches – SiRo 3.0“.
Einen ausführlichen Nachbericht zu der Veranstaltung finden Sie hier: https://sinti-niedersachsen.de/berichte-2025/eroeffnung-des-runden-tisches-siro-3-0-im-neuen-rathaus-hannover/
Nachruf auf Ricardo „Danni“ Weiß
Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Ricardo „Danni“ Weiß, der am 22.10.2025 verstorben ist.
Mit ihm verlieren wir nicht nur ein langjähriges Vorstandsmitglied, sondern einen außergewöhnlichen Menschen, Künstler, Weggefährten und Freund – einen, der über Jahrzehnte hinweg unserer Kultur eine unverwechselbare Stimme gegeben hat.
Ricardo Weiß war über ein Jahrzehnt aktives Vorstandsmitglied des Niedersächsischen Verbandes deutscher Sinti e.V. und eine prägende Persönlichkeit in der Bürgerrechtsarbeit unserer Community.
Er war ein ruhiger, herzlicher Mensch – ein Mann mit starkem Charakter, klaren Werten und großem Verantwortungsbewusstsein. Ein Mann des Wortes, auf dessen Wort man sich verlassen konnte.
Er hatte Ideale und lebte sie – nicht laut, sondern echt.
Seine Zuverlässigkeit, seine Treue und seine tiefe Glaubensüberzeugung machten ihn zu einem Menschen, der Halt gab, wenn andere ihn suchten. Sein Glaube an Jesus Christus war für ihn Quelle von Kraft, Demut und innerer Ruhe.
Als Musiker und Gitarrist war Ricardo über fünf Jahrzehnte hinweg europaweit bekannt – eine echte Jazz-Ikone, die einen eigenen Stil geprägt und unsere Musikkultur weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sichtbar gemacht hat. Er war Mitbegründer des Osnabrücker Kulturvereins Maro Dromm sui generis e.V., wo er jungen Menschen seine Liebe zur Musik, zur Kunst und zur Kultur der Sinti weitergab. Viele der heute aktiven Musiker unserer Community haben durch ihn Inspiration, Ausbildung und Bestärkung erfahren.
Ricardo Weiß war direkter Nachfahre von Überlebenden des Holocaust – beide Eltern wurden während des Zweiten Weltkriegs deportiert.
Als Angehöriger der ersten Nachkriegsgeneration war ihm bewusst, welche Verantwortung er trug: die Erinnerung zu bewahren und zugleich eine Zukunft aufzubauen, in der Würde, Gerechtigkeit und kulturelle Identität für uns Sinti selbstverständlich sind. Seine kulturelle Identität als Sinto war für ihn das Herzstück seines Lebens – sie zu leben, zu schützen und weiterzugeben war sein größtes Anliegen.
Ob krank oder älter geworden – Ricardo war immer da. Man konnte sich immer auf ihn verlassen, weil er zu dem stand, was er sagte.
Sein Einsatz für die Gemeinschaft war unermüdlich, sein Wort verlässlich, sein Handeln von Güte und Überzeugung getragen.
Mit seinem edelmütigen Charakter und seiner bescheidenen Stärke genoss er innerhalb der Sinti-Community in ganz Europa höchstes Ansehen.
Für Mario Franz, Präsident des Niedersächsischen Verbandes deutscher Sinti e.V., und Jonny Böhmer, stellvertretender Geschäftsführer der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V., war Ricardo nicht nur ein Kollege, sondern ein lebenslanger Freund und Weggefährte. Gemeinsam haben sie viele Etappen der Bürgerrechtsarbeit bestritten, diskutiert, gefeiert und getragen.
Ricardo „Danni“ Weiß war ein außergewöhnlicher Mensch – ein Künstler mit Herz, ein Kämpfer mit Haltung, ein Gläubiger mit Weitblick.
Er hat unsere Arbeit, unsere Kultur und unsere Herzen bereichert. Sein Vermächtnis wird bleiben – in seiner Musik, in seinem Wirken, und in der Erinnerung all jener, die das Glück hatten, ihn zu kennen.
Wir verneigen uns in Dankbarkeit, Respekt und tiefer Verbundenheit.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten seiner Familie, seinen Angehörigen und allen, die ihm nahestanden.
Im Namen des Niedersächsischen Verbandes deutscher Sinti e.V.
Mario Franz
(Präsident)
2024 Danny Weiss spielt anlässlich der Eintragung der Holocaustüberlebenden Agnes Laubinger ins Goldene Buch der Stadt Osnabrück im Osnabrücker Friedenssaal.
2024 Danny Weiss (rechts) mit Vorstandsmitglied Manolito Steinbach auf der Weihnachtsfeier der Beratungsstelle
2022 Danny Weiss mit Band auf dem Sinti Music Festival auf dem Osnabrücker Marktplatz
Sie sind betroffen von Diskriminierung?
Als zentrale Beratungsstelle Niedersachsens in Fällen von Diskriminierung und Antiziganismus haben wir langjährige Erfahrung um Sie bestmöglich zu unterstützen und zu beraten! Einfach auf unsere Website klicken – Fall melden und Anliegen schildern!
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Diskriminierung in denLebensbereichen:
- Arbeitsleben
- Alltagsgeschäfte
- Bildung (Schulen, Einrichtungen)
- Staatliches Handeln (Jobcenter, Behörden etc.)




